Ja, so warn‘s die alten Rittersleut
Aufenthalt der 3. Klassen im Schullandheim
Die ehrwürdige Burg Trausnitz, ein Zeichen des machtvollen Rittertums, empfing ihre Gäste am Morgen des 9. April im nebelverhangenen Örtchen Trausnitz bei Pfreimd. Da beim Ankommen die Zimmer noch nicht fertig waren, nutzen die drei dritten Klassen mit ihren Lehrerinnen Dagmar Kellner, Beatrix Nadler, Cornelia Saller und Antonia Neumeier die Gelegenheit, die Gegend rund um die Burg zu erkunden. Zwischenzeitlich kam auch die Sonne zum Vorschein. Dann hieß es „Auf die Zimmer, fertig, los…“. Die erste Herausforderung war es für die 9-Jährigen, die Betten zu beziehen. Mit vereinten Kräften gelang dies jedoch bis zum Mittagessen.
Die Burgküche versorgte die Siegenburger Gäste hervorragend. Köstliche Speisen und schmackhafte Getränke wurden kredenzt. Nur den Tischdienst mussten die kleinen Ritter und Hofdamen dabei selbst übernehmen.
Bei den Spielen der Pagen konnten sich die Schülerinnen und Schüler in zahlreichen Spielen in das Übungsprogramm eines kleinen Pagen im Mittelalter einfühlen. Mit großer Begeisterung kämpften verschiedene Teams gegeneinander. Wegen Waldbrandgefahr musste die Nachtwanderung mit Fackeln leider entfallen, aber dafür rüsteten sich die kleinen Besucher und Besucherinnen mit jeder Menge Taschenlampen aus. Als Entschädigung gab es anschließend im Innenhof der Burg ein Lagerfeuer mit Gesang. Im Rahmen der Burgführung bekamen die Kinder einen Einblick in die Geschichte der Burg und ihre Namensgebung. Ihr Besitzer entschied sich für den Namen „Trausnitz“. Das bedeutet soviel wie „Trau dich ja nicht in meine Nähe.“ Der Burgführer Hr. Babl erzählte auf humorvolle Weise jede Menge Geschichten über die Burg und ihre Besitzer.
Dann standen die Ritterspiele auf dem Programm. Die angehenden Rittersmänner und -frauen stellten ihr Geschick unter Beweis. Sei es beim Lanzenstechen oder im Kampf mit der drehenden Quintana, im Bogenschießen oder beim Kampf mit dem Strohsack. „Gibt es hier auch Pferde für das Turnier?“, wollte Elias wissen. Diese Frage verneinte jedoch die Betreuerin Anna- Maria. Letztendlich standen die Sieger fest: Emil, Vinzenz und Sophia meisterten die Ritterspiele mit den meisten Punkten. Am Donnerstagabend fand nun das große Rittermahl statt. Mit großem Beifall und Gelächter wurden sowohl die Ritter als auch die Hofdamen stilecht eingekleidet. Im großen Rittersaal fand dann das festliche Gelage statt, bei dem alle ohne Besteck, nur mit den Fingern essen mussten. Das behagte aber nicht jedem kleinen Ritter. So mancher war froh, dass er in Wirklichkeit in der Neuzeit lebt, wo mit Besteck gegessen wird.
Nach einem ausgiebigen Frühstück am dritten Tag rückte der Abschied immer näher. Betten wurden abgezogen, die Zimmer gefegt, die Kuscheltiere wieder eingepackt. Nach einer spannenden Osterhasensuche im Burggraben endeten drei schöne Tage. Voller Eindrücke reisten die dritten Klassen um 10.00 Uhr Richtung Heimat.
Die Lehrerinnen waren voller Lob für ihre Schülerinnen und Schüler: „Die Kinder waren toll. Jederzeit würden wir wieder mit dieser coolen Truppe aufbrechen. Die Mädchen und Buben sind wieder ein Stückchen weiter zusammengewachsen und haben das Wort „Gemeinschaft“ mit Leben gefüllt.“
Nach diesen drei aufregenden Tagen, in denen das Mittelalter lebendig wurde, starteten die Lehrerinnen und ihre Klassen in die wohlverdienten Ferien.